…und Ausflugstipps! Mit dem Zug durch Italien zu reisen, ist angenehmer und bequemer, als es zunächst klingt. Denn die Verspätungen, die wir von der Deutschen Bahn gewöhnt sind, gibt es bei Trenitalia nicht. So unsere Erfahrung. Teilt gerne Eure Erlebnisse mit Frecciarossa und Co. unter diesem Beitrag und sagt, wie ihr es fandet, mit dem Zug durch Italien zu reisen.

Viaggio in Italia

In seiner „Italienischen Reise“ schreibt Johann Wolfgang von Goethe: „Das ist das Angenehme auf Reisen, daß auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt.“ – und genau so ist es. Wir fahren täglich mit Bus und Bahn zur Arbeit, aber sobald wir einen Zug von Trenitalia besteigen, hat das nichts mehr mit dem schnöden Pendeln nach Frankfurt, übrigens Goethes Geburtsstadt, zu tun. Dann beginnt der Urlaub. Und damit der möglichst reibungslos abläuft, buchen wir unsere Tickets meistens im Vorfeld auf der deutschen Webseite von Trenitalia. Die Biglietti bekommt ihr per E-Mail zugeschickt und könnt sie ausdrucken oder auf dem Smartphone vorzeigen. Eine Sitzplatz-Reservierung kostet in Italien zwei Euro pro Person.

Trenitalia
Die Schnellzüge von Trenitalia sind bequem und sauber.

Viaggio a Firenze

Florenz ist für uns immer eine Reise wert. Der Dom und der majestätische Glockenturm (Campanile) verzaubern uns immer wieder aufs Neue mit ihrer Gestaltung. Das davor gelegene Baptisterium ist eine tolle Sehenswürdigkeit. Und in der Altstadt können wir uns zwischen Ponte Vecchio, Palazzo Vecchio, dem Duomo und der Basicila Santa Croce verlieren. Auch kulinarisch fahren wir auf Florenz ab, denn schon beim Gedanken an die drei Restaurants von SimBIOsi (Café, Pizzeria, Restaurant) in der Via de‘ Ginori läuft uns das Wasser im Mund zusammen.

Florenz Ponte Vecchio
Die Ponte Vecchio in Florenz.

Von Florenz nach Pisa

Pisa ist eine unserer Lieblingsstädte in Italien. Klar, da ist der schiefe Turm, da sind aber auch die vielen kleinen Gassen, Plätze und Cafés, die zum Verweilen einladen. Wer in Florenz Urlaub macht, kann mit dem Zug einen Tagesausflug nach Pisa unternehmen und ein paar der Sehenswürdigkeiten abhaken. Dabei empfehlen wir, Euch die Piazza dei Miracoli anzusehen und den Schiefen Turm von Pisa, also den Campanile des Doms, zumindest von unten anzusehen. Meist ist dort viel touristischer Betrieb.

Geheimtipp: Wer einen ruhigen Blick auf den Turm sucht, sollte das Museo dell’Opera del Duomo besuchen, das nicht nur ein interessantes Museum mit Café ist, sondern von seinem Innenhof aus auch einen wunderbaren Blick auf den Schiefen Turm bietet.

Pisa, schiefer Turm und Duomo mit Baptisterium
Der Schiefe Turm von Pisa neben dem Duomo und dem Baptisterio auf dem Campo Santo.

Mit dem zehn Euro teuren Kombiticket kommt ihr nicht nur in das Museo, sondern könnt weitere spannende Orte am Domplatz entdecken; mit Turmbesteigung kostet das Kombiticket 27 Euro. Wer vom Bahnhof zur Piazza dei Miracoli läuft, kann Keith Harrings Wandgemälde Tuttomondo von 1989 bestaunen und auf dem ca. 30 Minuten langen Weg den Arno überqueren und noch die ein oder andere toskanische Spezialitäten genießen. Lecker sind beispielsweise frisch zubereitete Panini von I Porci Comodi.

Fahrzeit: ca. eine Stunde, Ticketpreis: ca. zehn Euro (auch am gleichen Tag)

Von Florenz nach Sienna

Ab durch die Toskana geht es mit dem Zug von Florenz nach Siena – oder umgekehrt. Der Bahnhof in Siena ist zugegeben etwas merkwürdig und es fiel uns anfangs nicht leicht, uns zurecht zu finden. Das liegt auch daran, dass die Altstadt mit dem Dom zu Fuß rund 30 Minuten (mit dem ÖPNV rund 15 Minuten) entfernt liegt. Ist dieser Weg geschafft, könnt Ihr Euch mit einem Sizilianischen Cannolo von La Mandorla belohnen, bevor es zwischen Läden und Restaurants hindurch auf die berühmte Piazza del Campo geht.

Fahrzeit: ca. anderthalb Stunden, Ticketpreis: ca. zehn Euro (auch am gleichen Tag)

Siena Piazza del Campo
Die Piazza del Campo in Siena.

Von Florenz nach Rom

Der Weg von der Hauptstadt der Toskana in die Hauptstadt Italiens ist sehr angenehm. Der römische Hauptbahnhof Termini hat sich in den letzten Jahren gemacht und verfügt nun über eine angenehmere Atmosphäre. Es gibt einen Supermarkt, eine Poststelle und viele kleine Läden zum Aufhalten und Stöbern. Innen fahren U-Bahnen und draußen Busse in alle Richtungen. Das Zentrum Roms lässt sich gut zu Fuß erkunden, und um einen ersten Einblick zu bekommen, könnt Ihr auch einen Tagesausflug wagen.

Wir lieben Rom und bleiben daher gerne einige Tage in der Stadt am Tiber, wo Ausgrabungsstätten, Kirchen und Cafés uns magisch anziehen. Schnell ein Gelato auf die Hand und einmal zwischen Piazza Navona, Pantheon und Trevi-Brunnen herumschlendern – traumhaft. Wenn Ihr mehr Zeit mitbringt, solltet ihr den Vatikan besuchen – Rom wird jedenfalls nie langweilig.

Fahrzeit: ca. anderthalb Stunden, Ticketpreis zwischen 22,00 und 36,00 Euro (Vorbuchen lohnt sich)

Rom
Die Engelsbrücke bietet bei Nacht ein tolles Fotomotiv.

Von Rom nach Neapel

Mit dem Zug von Rom nach Neapel zu fahren, geht schnell, ständig und auf direktem Weg. Die Fahrt von Roma Termini nach Napoli Centrale dauert etwas mehr als eine Stunde. Der Bahnhof ist relativ neu und übersichtlich und verfügt über einige Cafés und Versorgungsmöglichkeiten. In Napoli fahren Busse, U-Bahnen und eine Standseilbahn – die Haupt-Sehenswürdigkeiten lassen sich aber gut zu Fuß bewältigen. Dazu zählen die Innenstadt mit dem Dom und zahlreichen weiteren Kirchen, die Scappanapoli, der Hafen und das Archäologische Nationalmuseum. Hier lohnt es sich, jünger als 25 Jahre zu sein und die reduzierten Preise für eines der besten Museen der Welt abzustauben. Besucht außerdem die Piazza del Plebescito und die Galleria Umberto I., wo ihr eins der köstlichen Sfogliatelle probieren könnt.

Fahrzeit: eine gute Stunde, Ticketpreis: zwischen 13,65 und ca. 27,00 Euro (auch am gleichen Tag)

Neapel
Die Stadt am Vesuv: Neapel vom Castell del Nuovo aus.

Ausflugtipp: Pompeji. Von Neapel aus kommt Ihr schnell und problemlos zur Ausgrabungsstätte. Nach Pompeji fährt ein weiterer Zug: Circumvesuviana. Auch hier lohnt es sich, jung zu sein, denn für unter 25-Jährige kostet der Eintritt auf das Ausgrabungsgelände nur zwei Euro. Alle, die älter sind, zahlen 18 bis 26 Euro. Wir finden, dass sich der Besuch lohnt. Spar-Tipp: Spart Euch den Audioguide und holt Euch stattdessen die kostenlose App MyPompeii, die erst vor Ort mit dem Ticket funktioniert.

Fahrzeit: ca. eine Dreiviertelstunde, Ticketpreis: 3,30 Euro pro Strecke. Es gibt einen deutlich teureren Expresszug.

Pompeji
Die antike Ausgrabungsstätte Pompeji entführt Euch in Vergangene Zeiten.

Von Mailand nach Venedig

Mit dem Zug von Deutschland nach Italien – das ist möglich und dauert je nach Startpunkt mehrere Stunden. So sind es bis nach Mailand beispielsweise sechseinhalb Stunden von Stuttgart, circa acht Stunden von Frankfurt am Main oder München und satte zwölf Stunden von Berlin.

Mailand ist ohne Zweifel aber ein guter Startpunkt, um Italien mit dem Zug zu erkunden. Zweieinhalb Stunden fahrt Ihr beispielsweise bis nach Venedig und Ihr passiert auf dem Weg eine der schönsten Strecken Europas. Der Zug fährt über Bergamo und Brenscia südlich am Gardasee vorbei und über Verona und Padua über die Lagune nach Venezia.

Fahrzeit: ca. zweieinhalb Stunden, Ticketpreis: ab 23 Euro (Vorbuchen lohnt sich)

Mit dem Schiff und dem Zug durch Italien
Nach Venedig mit dem Zug und mit dem Schiff weiter nach Burano.

Ausflugstipp: Burano. Zwar nicht mit dem Zug, dafür mit dem Schiff erreichbar ist die kleine und farbenfrohe Insel Burano. Dort sind die in feinen Reihen stehenden Fischerhäuser nämlich in kräftigen und kontrastierenden Farben gestrichen.

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