Auf einem Roadtrip kommt eines oft zu kurz: die gesunde Verpflegung. Unsere Erfahrung mit dem Trangia 25 Sturmkocher teilen wir mit Euch, weil wir uns nach jahrelangen Brotzeiten für einen Campingkocher entschieden haben, der unsere Roadtrips durch abgelegene Gegenden um einiges bequemer und vor allem leckerer gestaltet. Hatten wir davor oft nur die Wahl zwischen einem gekauften Gebäck oder mitgebrachtem Vesper, gibt es in Zukunft warme Gerichte, die über die obligatorische Veggie-Wurst hinausgehen. (Was auch deshalb hilfreich ist, weil in den Sommermonaten offene Lagerfeuer aus Brandschutzgründen oft verboten sind.) Unsere Erfahrung mit dem Trangia haben wir hier für Euch zusammengefasst.

Die Wahl des Brennstoffs: Gas, Benzin, Spiritus und Co.
Natürlich haben wir in den letzten Jahren immer wieder mit allen möglichen Varianten der warmen Essenserzeugung für unterwegs geliebäugelt. Nachdem wir schon von Anfang an mit unserer Handpresso eine hochwertige Espressoversorgung sichergestellt haben, eigentlich überfällig. Da gab es Gaskocher oder Grills, die interessant waren. Aber am Ende hat die Wahl des einfachsten Brennstoffs das Rennen gemacht. Während Gas je nach Länderkontext unterschiedliche Anschlüsse erfordert und Kochsysteme entweder klobig oder klapprig sind, ist der Trangia die ideale Kombination aus beiden Extremen. Nicht zu klein und nicht zu groß. Außerdem ist Spiritus als nachhaltiger Brennstoff quasi überall günstig zu erhalten und gefahrlos zu transportieren. In den USA kostet zum Beispiel ein Liter burning alcohol im Baumarkt keine zehn Dollar. Noch günstiger ist es natürlich in Europa und insbesondere in Skandinavien, wo der Brennstoff sogar im Super- und Drogeriemarkt verkauft wird.

Die Qual der Material-Wahl
Dass es ein Spirituskocher von Trangia werden sollte, war relativ schnell entschieden. Doch mit der Entscheidung, welches Trangia-Modell das geeignetste für uns ist, haben wir uns deutlich schwerer getan. Schnell war klar, dass für uns nur die große Variante, der Trangia 25, in Frage kommt. Die Töpfe dieses Systems haben nämlich etwas mehr Fassungsvermögen (1,5 und 1,75 Liter). Das macht das Kochen einfach bequemer, wenn der Topf mal voller ist.
Doch welches Material ist das beste für uns? Den Spirituskocher gibt es nämlich in drei Ausführungen. Geschwankt haben wir zwischen Duossal und hardandonisiertem Aluminium sowie einer antihaft beschichteten Pfanne. Einfaches Alu kam für uns wegen der empfindlichen Oberfläche nicht in Frage.
Am Ende hat ein gutes B-Waren-Angebot bei Trangia direkt bei der Entscheidung geholfen. Wir sind seitdem stolze Besitzer:innen eines Trangia 25 mit zwei Duossal-Töpfen und einer Pfanne. Nach eingehenden Praxistests sind wir mit unserer Materialwahl hochzufrieden. Duossal ist eine Kombination zweier Metalle. Während das Geschirr außen aus Aluminium besteht, das die Wärme gut leitet, ist es innen aus Edelstahl und damit kratzfest und hygienisch. Letztlich lässt sich damit kochen wie mit normalen Edelstahltöpfen. Mit etwas Vorsicht ist auch beim Anbraten in der Pfanne nichts angebrannt. Den Teflon-Varianten wird eine schlechte Haltbarkeit nachgesagt. Wer plant, viel anzubraten, ist damit aber wohl besser beraten, vor allem weil das Geschirr durch den darunterliegenden Brenner in der Mitte immer am heißesten wird.

Pasta am Meer oder Pancakes auf den Bergen
Dank des Sturmkochers haben wir uns auf unserem letzten Roadtrip durch den US-Bundesstaat Washington nicht nur deutlich gesünder und ausgewogener ernährt als auf früheren Reisen, wir hatten auch einige der schönsten Esserlebnisse überhaupt. Darunter ein einsames Pasta-Nachmittagsessen direkt auf einer Bank am Meer mit Blick auf den Pudget Sound und den Mt. Baker. Während wir unsere Nudeln genossen haben, konnten wir spielende Seeotter beobachten. Das geht nicht mal im besten Hafenrestaurant mit Tisch am Wasser. Genauso schön war ein warmes Frühstück in den Bergen, umgeben von uralten Bäumen mitten in einem jahrhundertealten Wald. Der Trangia ist so flexibel und klein, dass er sogar für kürzere Trekkingtouren geeignet ist. Jedenfalls braucht Ihr zum Kochen kaum mehr als einen möglichst ebenerdigen Untergrund (falls kein Tisch zur Verfügung steht, tut es auch der gerade Boden) und Eure Zutaten.

Unglaublich durchdacht und genial
Das Trangia-System kommt aus Schweden und wird dort seit 1925 fast unverändert hergestellt. Diese lange Zeit macht schon deutlich, wie durchdacht der Kocher ist. Bis auf Materialanpassungen hat sich am Design nämlich nichts geändert. Alle Teile des Kochers lassen sich, sogar zusammen mit weiteren Kochwerkzeugen, Schneidebrett und Gewürzen, ineinander stapeln und verpacken. Zusammengehalten wird das Set durch einen integrierten Spanngurt. Wir finden das echt genial und hatten jedes Mal richtig Spaß beim Kochen. Aufgebaut ist alles in etwa einer Minute.
Nach dem Lösen des Gurts werden die Teile auseinandergenommen und der Brennerstand mit dem Windschutz zusammengesteckt. Der Brenner fasst 110 Milliliter Spiritus und brennt auf voller Flamme etwa 30 Minuten. Allerdings haben wir den Brenner nie ganz voll gemacht – laut Hersteller ist eine Befüllung bis 2/3 angeraten. Das hat uns für die meisten Gerichte ausgereicht, da wir den mitgelieferten Simmerring oft zur Reduzierung der Hitze eingesetzt haben. Dies hat die Brenndauer verlängert.

Die im Windschutz integrierten Klammern halten dann entweder, nach innen gerichtet, die Töpfe oder, nach oben gestellt, die Pfanne. Sobald der Spiritus entzündet ist, kann es losgehen. Je nach Umgebungstemperatur braucht der Brenner einige Momente, um heiß genug zu sein, damit die Flamme richtig zieht. Öl oder Wasser erhitzen könnt Ihr aber zum Beispiel sofort.
Unsere Erfahrung mit dem Trangia zeigt: Das Öl ging bei unseren Onepot-Gerichten oder Frühstücks-Pfannkuchen nicht leer. Nur einmal, als wir in drei Töpfen kochten, war die Flamme pünktlich zum letzten „Gang“ aus.
Kochen wie daheim, nur in klein
Der eigentliche Kochvorgang läuft dann ab wie daheim auf dem richtigen Herd. Durch den stabilen Stand des Systems lassen sich Gerichte gut umrühren. Das geht sogar meistens ohne Hilfe des mitgelieferten Griffs zum Festhalten. Wir haben in der Regel Onepot-Gerichte gekocht und dafür nur den großen Topf benutzt. Das machen wir daheim auch oft, weswegen wir uns kaum umstellen mussten. Natürlich geht es in diesem Fall auch schneller, die Nudeln direkt in der Sauce zu kochen, anstatt neben einer Sauce noch Wasser für die Pasta zu erhitzen. Wir finden außerdem, dass die Gerichte kombiniert einfach mehr Geschmack haben. Die Duossal-Töpfe halten die Wärme gut und Speisen bleiben auch nach dem Kochen noch lange heiß.

Schneller Abwasch
Während Ihr dann Eure Speisen genießt, kann der Kocher abkühlen. Bei uns hat das zwischen fünf und zehn Minuten gedauert, bevor wir ihn wieder gefahrlos anfassen konnten. Wer den Kocher zwischendurch wieder mit Spiritus befüllen muss, um weiterzukochen, muss unbedingt warten, bis er ganz abgekühlt ist. Gespült sind die Töpfe übrigens rasch, wenn nichts anbrennt. Geholfen hat, gleich nach dem Leeren der Töpfe Wasser einzufüllen und bei Bedarf leicht zu erwärmen. Mit Outdoor-Spüli und Schwamm sind sie dann im Nu wieder blitzblank und einsatzbereit für die nächste Kochsession.
Unsere Erfahrung mit dem Trangia 25 sind also durchweg positiv. Es kocht und isst sich wie zu Hause, der Abwasch ist schnell erledigt und wir ernähren uns durchweg gesünder. Darum vergeben wir fünf Honeystars für den Traditions-Campingkocher.
Wir teilen nicht nur unsere Erfahrung mit dem Trangia mit Euch, sondern auch unsere Rezepte. Was unsere Lieblingsrezepte auf dem Trangia sind, lest Ihr hier.